Feinstaubbelastungen – halten die Umweltzonen was sie versprechen?
Um für eine bessere Luft zu sorgen, setzen immer mehr Städte in Deutschland auf die bekannten Umweltzonen. In ihnen dürfen nur noch Autos mit einer Umweltplakette fahren, die in verschiedenen Zonen unterteilt sind. Dabei gelten in jeder Stadt unter-schiedliche Bestimmungen und Beschränkungen, um die Luft sauber zu halten. Doch es zeigt sich immer mehr, dass die Feinstaub-belastung trotz Umweltzonen nicht sinkt. Ganz im Gegenteil.
Trotz Umweltzonen keine bessere Luft?
Haben Sie einen eigenen PKW? Dann erinnern Sie sich bestimmt noch an den Unmut von Millionen Autobesitzern in ganz Deutschland, dass diese mit ihren Fahrzeugen nach der Einführung der Umweltzonen nicht mehr in alle Bereiche ihrer Heimatstädte fahren durften. Ohne die Umweltplaketten, die erworben werden mussten, durften die Menschen in vielen Städten nicht mehr fahren oder parken, weil ihre Autos zu alt waren und nicht mehr nachgerüstet werden konnten. Zum Teil standen auch die Nachrüstungskosten in keinem Verhältnis zur Umweltzone. Zu all diesem Unmut, mischt sich nun auch die Wut, denn immer mehr Studien und Messungen deuten darauf hin, dass die Umweltzonen weder der Umwelt etwas bringen, noch in den Städten für saubere Luft sorgen. Allein im Jahr 2011 wurden in vielen Städten mit Umweltzonen die Grenzwerte für Feinstaub überschritten, so dass diese Städte nun mit Sanktionen der EU zu rechnen haben. Strafzahlungen von 100.000 Euro sind dabei im Gespräch und das bei den ohnehin klammen Haushaltskassen.
Die Umweltzonen halten nicht, was sie versprechen
Das Konzept der Umweltzonen, die für den Kampf gegen den Feinstaub eingerichtet wurden, sind nicht in dem Maße wirksam, wie es sich die Politik erhoffte. Stattdessen bemängeln Automobilclubs den Eingriff in die Mobilität vieler Autobesitzer, der vor allem Menschen mit einem niedrigen Einkommen treffe, da diese weder das Geld für eine Nachrüstung hätten, noch einfach auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen könnten. Vielmehr sollte in die Entwicklung schadstoffarmer Motoren und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investiert werden, fordern Gegner der Umweltzonen. Das Umweltbundesamt erhoffte sich bei der Einführung der Umweltzonen eine Reduzierung des Feinstaubs von zehn Prozent. Diese Hoffnung hat sich im Hinblick auf die vielen Überschreitungen der Grenzwerte im letzten Jahr nicht erfüllt. Die Werte lagen zum Teil sogar höher als im Jahr 2010. Da ist es kein Wunder, dass die Umweltzonen mehr und mehr in die Kritik geraten, weil sie für Sie als Verbraucher scheinbar nur eines gebracht haben – Kosten.
Eine gute Idee mit mittelmäßiger Umsetzung
Die Idee der Umweltzonen mag nicht schlecht gewesen sein, denn die Luft in vielen Großstädten ist an einigen Tagen so dick, dass sie sogar gesunden Menschen das Atmen erschwert. Dennoch zeigt sich immer mehr, dass es an der Umsetzung und vor allem dem Nutzen mächtig hapert. Statt des riesigen Aufwands mit den mehrfarbigen Plaketten und der Einteilung von Städten in verschiedene Umweltzonen, um der Feinstaubbelastung Herr zu werden, wäre ein Umschwung auf die dauerhafte Entwicklung schadstoffarmer Motoren im Hinblick auf die Umwelt vermutlich die bessere Entscheidung gewesen. Das behaupten zumindest immer mehr Automobilclubs, unabhängige Umwelteinrichtungen und auch Politiker. Es wird sich zeigen, ob diese kritischen Stimmen ausreichen, um in der Zukunft ein Umdenken in puncto Umwelt zu erreichen.
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